Wahlprogramm 2014-2020

Wahlprogramm 2014-2020

Umwelt und Gesundheit

Unser Engagement für die Umwelt beinhaltet nicht nur Natur- und Landschaftsschutz. Wir setzen uns darüber hinaus ein für eine umweltgerechte Entsorgung von Müll, für die Ansiedlung von umweltverträglichem Gewerbe und für umweltschonenden Umgang mit Bauland.
Umweltschutz ist eine Querschnittsaufgabe, die viele Bereiche betrifft, vor allem auch die Gesundheit unserer Bürger und Bürgerinnen. Ein besonderes Anliegen ist es uns, die krankmachenden Folgen von Massentierhaltung und den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen auf unserem Gemeindegebiet zu verhindern.
Es ist unser Ziel, wieder eine wirksame Baumschutzsatzung einzuführen. Nur so können innerörtliche Grünund Freiflächen, die im Zuge des Klimawandels zur Sauerstoffproduktion und Bindung des Feinstaubes innerhalb der geschlossenen Ortschaft besonders wichtig sind, dauerhaft erhalten werden.
Auch wirken Bäume bei zunehmender Erderwärmung dem Aufheizen der dichter bebauten Gebiete in den Sommermonaten entgegen.

Kinder, Jugend, Schule

Die GRÜNEN treten für eine qualifizierte Bildung, Ausbildung und Betreuung aller Kinder ein. Qualifizierte Ganztagsangebote sind auch weiterhin zu erhalten. In der Jugendarbeit dürfen keine finanziellen Abstriche gemacht werden. Die Gesamtschule muss weiterhin optimale Rahmenbedingungen erhalten, damit sie ihrem guten Ruf auch in Zukunft Rechnung tragen kann.

Solange in Schermbeck hinreichend viele Kinder eingeschult werden, wollen wir beide Grundschulen gleichwertig erhalten.

Die Schulgebäude müssen mit gemeindlichen Mitteln in einem guten Zustand erhalten werden, damit unsere Kinder sich wohlfühlen und unter besten Bedingungen lernen können. Gut genutzte Spielplätze sind zu erhalten und zu verbessern. Auch bürgerschaftliches Engagement ist hier zu unterstützen.

Spielplätze, die weniger genutzt werden, weil im Umfeld vorübergehend wenige Kinder wohnen, sollen zu pflegeleichten Begegnungszonen für alle Generationen umgestaltet werden. Ein Verkauf dieser Flächen zum Zweck der Bebauung kommt für uns nicht in Frage; sie sollen vorgehalten werden für Zeiten, in denen sich die Altersstruktur im Umfeld wieder ändert.

Programme zur Drogenprävention, einschließlich Aufklärung über Alkohol- und Nikotinprobleme, und Antigewalttraining dürfen an der Finanzierung nicht scheitern. Abgesehen von unserer menschlichen und sozialen Verpflichtung: Was wir heute in diesen Bereichen einsetzen, erspart vielfache Kosten in der Zukunft.

Arbeit und Wirtschaft, Bauen und Infrastruktur

Wir wollen erreichen, dass möglichst viele Menschen in Schermbeck einen Arbeitsplatz finden. Dazu sind die bestehenden Betriebe in ihrem Bestand und ihrer Entwicklung zu unterstützen. Das Einzelhandelskonzept ist umzusetzen.

Andererseits ist mit den landwirtschaftlichen Flächen schonend umzugehen. Daher wollen wir keine Neuausweisung von Bau- und Gewerbegebieten um jeden Preis.

Die Gemeinde muss wieder Einfluss auf die Vergabe von Gewerbeflächen erhalten, damit die Zahl der Arbeitsund Ausbildungsplätze –und nicht nur der Kaufpreis- ein wesentliches Kriterium für die Ansiedlung von Betrieben wird.

Auch wollen wir, dass die Gemeinde wieder verstärkten Einfluss auf die Planung von Baugebieten erhält, zum Beispiel im Bereich der Energieversorgung, sowie auf die Vergabe von Baugrundstücken, damit nicht nur der Preis entscheidet, sondern auch soziale Gesichtspunkte Anwendung finden.

Wir wollen die Chancen eines sanften Tourismus nutzen. Dabei muss aber die Landschaft geschont werden, die Artenvielfalt darf nicht gefährdet werden.

Verkehr

Neue Straßen sind nur zur Erschließung von Neubaugebieten erforderlich. Zusätzliche Straßen zur inneren oder äußeren Ortsumgehung lehnen wir ab, da sie nur zu mehr Verkehr führen und auch auf lange Zeit nicht zu finanzieren sind.

Wir sind der Überzeugung, dass die Mittelstraße auch ohne Ersatzstraßen beruhigt werden kann. Das sollte jedoch nicht erzwungen werden, sondern schrittweise im Gespräch mit allen Betroffenen erfolgen. Querungshilfen sind bedarfsgerecht anzulegen.

Der demographische Wandel erfordert auch eine Absenkung von Bürgersteigen in Kreuzungsbereichen, damit die Straßen auch mit Rollstuhl oder Rollator zu überqueren sind.

Soziales

Wir wollen eine Erziehungs-, Schuldner- und Insolvenzberatung erhalten. Auch die Beratung von Arbeitslosen vor Ort muss gewährleistet sein.

„Netzwerk“ und „Bürgertreff“ sind hervorragende Beispiele für bürgerschaftliches Engagement, das auch auf andere Bereiche ausgeweitet werden sollte.

Kultur und Sport

Wir wollen die reichhaltige kulturelle Landschaft in unserer Gemeinde erhalten. Das soziokulturelle Zentrum und die ehemalige reformierte Kirche müssen weiterhin mit Leben erfüllt werden. Die Gemeindebibliothek muss ebenso erhalten werden wie das Heimatmuseum und die Heimatvereine. Hierbei ist vor allem ehrenamtliches Engagement gefragt und zu unterstützen.

Für die Sportvereine müssen gute Rahmenbedingungen gewährleistet werden.

Finanzen

Wichtiger als die Planung neuer „Luftschlösser“ ist für uns der Erhalt des Bestehenden und die Finanzierung von Bildung als Zukunftsaufgabe. Unnötige Ausgaben sind zu vermeiden. Daher wenden wir uns gegen Ausgaben für „Konzepte“, die nur in der Schublade verschwinden werden, weil das Geld zur Verwirklichung fehlt. Bei allen Möglichkeiten der Einwerbung von Fördermitteln ist zu bedenken, dass in der Regel ein hoher Eigenanteil erforderlich ist.

In der Finanzierung aller Aufgaben steht der Gesichtspunkt der Gerechtigkeit im Vordergrund. Daher ist es wichtiger, Ausgaben zu vermeiden als Steuern zu erhöhen. Wer aus gewerblichen Veranstaltungen auf Gemeindeflächen Einnahmen erzielt, soll auch zur Finanzierung der Gemeindeaufgaben beitragen und nicht die Lasten der Allgemeinheit aufbürden. 

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